Ergebnis Studien­auftrag

Vier Hochbauten maximieren den Freiraum

Das Preisgericht ist mit allen Beiträgen sehr zufrieden, insbesondere natürlich mit dem Siegerprojekt.

Meinrad Morger, Jury-Präsident Studienwettbewerb

Das Siegerprojekt von Studio Märkli und Christophe Girot Landschaftsarchitektur sieht anstelle der vier Scheibenhochhäuser vier Punkthochhäuser vor. Durch eine Entwicklung der Siedlung in die Höhe kann der grosszügige Aussenraum, der von den heutigen Bewohnerinnen und Bewohnern sehr geschätzt wird, erweitert und organischer gestaltet werden. Zudem sollen die Parkplätze, die sich heute mitten im Quartier befinden, in einer Tiefgarage untergebracht werden, was zusätzliche Freiflächen auf dem Areal schafft. So kann der Aussenraum neu organisiert und qualitativ aufgewertet werden: In der Mitte des Areals sehen die Architekten einen grossen Platz mit hoch gewachsenen Linden vor, der zum Verweilen einlädt und als Quartiertreffpunkt dient. Die Hochhäuser sind dem «Lindenplatz» zugewandt und stehen mitten in einer grünen Parklandschaft, gesäumt von einer Promenade.

Die Architekten haben im Studienauftrag Gebäude mit 15 bis 16 Wohngeschossen vorgesehen. Insgesamt wird Platz für rund 340 Wohnungen mit unterschiedlichen Grundrissen für verschiedene Wohn- und Arbeitssituationen geschaffen. Was die Wohnungen genau kosten werden, wird erst nach dem Bewilligungsprozess definiert – sicher ist aber, dass die Mieten weiterhin erschwinglich bleiben sollen.

In den Erdgeschossen der Türme ist Platz für Velo- und Cargo-Bike-Stellplätze, Kinderwagen sowie Paketstationen für Lieferdienste vorgesehen. In Richtung Rigistrasse ist eine einstöckige Halle geplant. Dort sollen öffentliche Nutzungen wie beispielsweise ein Hofladen, eine Velowerkstatt oder Sharing-Angebote entstehen – was dem Wunsch der heutigen Bewohnerschaft entspricht. Der bestehende Kindergarten bleibt erhalten.

Das Modellfoto aus dem Studienauftrag (Studio Märkli, Christophe Girot Landschaftsarchitektur) zeigt vier Hochhäuser eingebettet in eine grosszügige Parklandschaft
Auf die Gestaltung des Aussenraums wird besonders grosser Wert gelegt: Die Gebäude sind einem zentralen Platz mit hochgewachsenen Linden zugewandt, der ein grosser Mehrwert für ganz Inwil bietet.
Durch den Bau von Hochhäusern entsteht mehr Freiraum, was der Nachbarschaft mehr Durchblick durch das Areal gewährt, den Abstand zu den Häusern vergrössert und einem vielgeäusserten Wunsch der heutigen Bewohnerschaft entspricht.
Blick ins Quartier: So könnte die Siedlung Rigistrasse in 10 bis 15 Jahren aussehen (die Gestaltung der Architektur erfolgt erst zu einem späteren Zeitpunkt)
Etappierungsvorschlag: Es ist jeweils nur ein Gebäude im Bau, was einen Umzug innerhalb des Quartiers vereinfacht

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Die Details zu den einzelnen Wettbewerbseingaben finden sich im Jurybericht:

Ablauf Studienauftrag

Um eine möglichst hohe städtebauliche Qualität zu gewährleisten, hat sich die Eigentümerschaft dazu entschieden, einen Studienauftrag mit sechs Projektteams durchzuführen. Das Ziel des Studienauftrags war, Lösungsansätze für die zukünftige Entwicklung des Areals zu erhalten, auf deren Basis das weitere Vorgehen entwickelt wird. Im Vorfeld haben die Gemeinde Baar und die Grundeigentümer gemeinsam Leitsätze definiert und diese mit der Bewohnerschaft, der Eigentümerschaft der Nachbargebäude und interessierten Personen aus Baar diskutiert. Einer der Leitsätze bezieht sich beispielsweise auf den Grünraum, der auch in Zukunft attraktiv und nutzbar sein und eine prägende Funktion für das neue Areal haben soll.

Über die eingereichten Vorschläge entschieden ein Fach- und ein Sachgremium. Ersteres bestand aus Fachexperten aus Architektur, Städtebau, Freiraumgestaltung und letzteres aus der Eigentümerschaft und der Gemeinde Baar. Zudem haben verschiedene Experten das Beurteilungsgremium in fachtechnischer Hinsicht beraten. Die Projektvorschläge wurden in einem ersten Schritt auf Vollständigkeit und Einhaltung der Vorgaben geprüft und in einem zweiten Schritt im Hinblick auf die Zielsetzung anhand verschiedener Kriterien – wie beispielsweise der Etappierbarkeit – beurteilt.

Die Zusammensetzung der Jury, die beratenden Fachexperten sowie die Leitsätze und Beurteilungskriterien des Studienauftrags finden sich im Schlussbericht des Studienauftrags.